samstag 19. november 21:30 uhr


doppelkonzert: mimi secue || trafo

mimi secue:

andreas berger bass,guitar
gernot scheithauer drums
peter ploss guitars
martin horvath guitars
christian jurasovich guitars, vocals
iris brezina keyboards, vocal, cello


trafo:

chris janka guitar
claudius jelinek guitar
daniel pabst guitar
emanuel preuschl guitar

nach längerer zeit wieder ein kräftiges lebenszeichnen aus der üppig wuchernden österreichischen musikszene, die sich so spannend wie schon lange nicht mehr, in den jahren davor präsentiert.

vier musiker, vier gitarren, und dann brummt der trafo, als ob er new york mit strom versorgen müsste. hochleistungsmusik vom feinsten erzeugt dieser trafo, der aus daniel pabst, chris janka, claudius jelinek und emanuel preuschl besteht, selbstredend alle an den gitarren, wie es sich für ein gitarrenquartett eben gehört. ohne hemmungen mischen die vier nahezu alle stile, lassen griechische -folklore selbstbewusst neben jazz, rock und folk erklingen, erzeugen ein dramaturgisch hochklassiges spannungsfeld und liefern bereits mitte des jahres einen kandidaten für die CD des jahres 2005 ab. exakt und genau kalkulierte tonsetzung, ein sparsamer umgang mit noten, weniger kann eben auch mehr sein (!) und eine unheimlich dichte atmosphäre zeichnen die kompositionen aus. die meisten kompositionen stammen übrigens von den ausführenden, nur zwei Stücke entspringen nicht ihrer musikalischen fantasie. trafo ist ganz sicher das spannendste und innovativste gitarrenquartett seit langer Zeit und dies gilt nicht nur für österreich!

akro (concerto)

die presse 22.10.2004 – holger .eischmann

sollen doch alle anderen auf ihre Instrumente einprügeln, als kriegten sie dafür akkord gezahlt:die burgenländische band mimi secue ist einem geschwindigkeitsrausch der anderen artverfallen. sie spielt ihre songs so langsam und bedächtig, dass diese nur knapp am stillstand vorbeischrammen und mit einem ruhepuls im untersten bereich sanft dahinfliessen. zwischen zwei gitarrenakkorden vergeht hier nicht selten eine kleine ewigkeit. der Bass wird aus prinzip nur alle heiligen zeiten gezupft. und der schlagzeuger muss sich die meiste Zeit über still beschäftigen. wären da nicht hin und wieder bläser, ein dezent eingesetztes piano, violinen und zarte elektronik, es würde stellenweise ganz schön ruhig sein. langatmig sind die fragil arrangierten, melancholisch gefärbten nummern von »Forst«, dem dritten album der band, aber nur selten. ihre anziehungskraft liegt in der kon-zentration auf einige wenige klänge. diese werden jedoch mit hingabe zelebriert, nach allen regeln der kunst gedehnt. in ihren besten momenten durchschreiten mimi secue so weite räume voller magie und überzeugen mit majestätischem gestus und atmosphärischer dichte: grosse gefühle in zeitlupe.

DE:BUG; 11.2004 – Thaddi (5/5) wundervoll perfektes album von MIMI SECUE, die in klassischer akustik besetzung hier alles klar machen. traumwandlerisch sicher navigieren sie ihre tracks, kippen uns zu mit melancholischen melodien, schwär-men von glitzernden seen und müssen sich nicht mehr auf die suche nach ruhe machen. die haben sie längst gefunden. »Forst« glänzt wie nichts anderes diesen monat. wir sind tief gerührt auch bevor die streicher kommen. und dann ist eh alles egal.

mimi secue kommt aus der nordburgenländischen szene , genaugenommen aus dem experimentierstudio der cselley-mühle unter der ägide , dert leider nicht mehr existierenden band "charmant rouge". vorbilder oder besser gesagt leitfiguren könnten bands wie die heute schon kultstatus geniessenden "tortoise" und ensembles von jim o rourke sein.aber mit diesem vergleich trifft man natürlich nicht die ganze wahrheit. mit ihrer letzten neuerscheinung" forst", ernteten mimi secue enthusiastische kritiken in ganz europa und doch ist dieses ensemble nach wie vor ein geheimtip ersten ranges.eine besondere freude für uns ist natürlich auch ein wiedersehen, und zwar ein wiedersehen auf der bühne mit iris brezina am cello, an den keyboards und einer stimme die den herbst erträglicher machen kann.


mimi secue