samstag, 13.november 21 uhr 30

doppelkonzert:

steve beresford: piano, keyboards, toy instruments,vocals
axel dörner: electronics, trumpet
john edwards: double bass
mark sanders: drums

ein dream team der britischen/ deutschen szene erwartet uns am samstag den 13. november in der jazzgalerie, ein wiedersehen mit steve beresford, einem der umtriebigsten masterminds der britischen musikszene.

steve beresford ist auf zahlreichen tonträgern seit ungefähr 35 jahren aktiv und verblüfft immer wieder mit neuen ideen. sein schaffen ist vielseitig, wie kaum eines anderen in der weitverzweigten britischen "independent scene". er begann das klavierspiel im alter von 7 jahren,also 1957 und spielte in seiner jugend hammond orgel in soul bands. frühe verbindungen zu derek bailey, lol coxhill, mit dem er jahrelang erfolgreich die "melody four" betrieb (eleven songs for doris day etc.)in den frühen 80-er jahren gründete er zusammen mit david toop, pete cusack und terry day die heute kultstatus geniessende band "alterations", welche auch 1984 in nickelsdorf einen für die damalige zeit provokanten auftritt hinlegten. beresford hatte überall seine finger, aber auch seine stimme und seine gimmicks im spiel.

steve beresford arbeitete mit big-bands unter anderem auch mit lawrence "butch" morris, mit john stevens, er schrieb musik für theater, für zahlreiche filme, für mode-shows und immer ist in seiner musik der humor und eine leise sanfte ironie gegenwärtig.

axel dörner ist zum aushängeschild der jungen deutschen szene geworden. sein trompetenstil ist richtungsweisend für viele junge musikerInnen und er ist allgegenwärtig in der frei improvisierten musikszene zwischen chicago und tokyo.

mark sanders und john edwards gehören nun auch schon länger zu der dritten generation der britischen freee players und sind ein rhythmus-team der extraklasse.

also viel spass beim hören.

infos über beresford auf folgenden web-pages: http://www.kabukikore.net/steveberesford/discog.html http://www.shef.ac.uk/misc/rec/ps/efi/mberes.html

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the lay allover its (usa)

The LayAllOverIts aus Chicago werden die Kapelle sein, die zur nächsten Legislaturperiode eines us-amerikanischen Präsidenten eine Polit – Demo mit ihrer Musik begleiten. Aus einem Umzugswagen heraus. Ohne jemals eine politische Zeile gedichtet zu haben. Ohne mit Lärm zu narkotisieren.

Jason Ajemian (Gesang/Kontrabass) und der aus Japan stammende Nori Tanaka (Schlagzeug) inmitten einer skandierenden Menge. Ihre unkonventionelle, rauhe Art wirkt wie ein einziger Protestsong. Und blendet immer wieder über zum Soundtrack für eine Autofahrt durch die menschenleeren, horizontvermissenden Weiten North Carolinas, die einem selbst bei strahlend blauem Himmel unheimlich erscheinen.

The LayAllOverIts schaffen im Vermischen von Freejazz und Singer-/Songwriterattitüde ein musikalisches Pendant zum bunten Einwanderungsamerikas. Erspielen sich die Dichte der großen Metropolen und reduzieren diese zur beklemmenden Leere und Monotonie des Hinterlandes. Ajemians Gesang wechselt dabei von klagenden Falsetttönen zum zuversichtlichen SingSang für aufgewühlte Kinder ohne den Ansatz einer Überleitung. Tanakas Besen sind die Propeller einer Passagiermaschine, das Rauschen senderleerer Mittelwellefrequenzen aus dem Kofferradio. Seine sparsam auftauchenden Grooves rasen mit erstaunlicher Langsamkeit dahin. Der Bass nimmt derweil das Gehabe einer Spieldose an. Im nächsten Stück gedämpftes Sprechen einer alten, grimmigen Frau, wenn Ajemian seine Hände über den Korpus schiebt.

Man kann hören und sich darüber hinaus ausmalen, wie weit die Zeit in Chicagoer Clubs bereits vorgeschritten ist. Jazz klang noch nie so sehr nach Indierock.

Nori Tanka und Jason Ajemian spielen gemeinsam im neuen Trio des Chicago UndergroundTrio/Quartettgitarristen Jeff Parker. Jason Ajemian ist darüber hinaus Mitglied in Ken Vandermarks Crisis Ensemble und der Punknoisefreeband The Black Goat Ensemble um Trompeter Rob Mazurek. Vor der Duo-Tour wird er in Deutschland, Österreich und Kroatien mit dem aufstrebenden Chicagoer Freejazztrio Triage (Okkadisk) unterwegs sein.