saturday 26.may 2007 22:00 uhr

VANDERMARK - KARAYORGIS DUO


Ken Vandermark ~ Tenorsaxophon, Klarinette
Pandelis Karayorgis ~ Piano

ein pflichttermin für freunde der guten musik.
pandelis karayorgis, ein junger pianist aus boston, der sich auf die tradition eines schönberg, webern, als auch lennie tristano, warne marsh, thelonius monk u.v.a, beruft, trifft auf ken vandermark, den "saxophon-colossus" des zeitgenössischen jazz. erstaunlicherweise war beim zustandekommen dieses duos ken vandermark, welcher jahrelang das oeuvre von pandelis karayorgis bewundernd verfolgte, die suchende und treibende kraft und jetzt gibt es dieses fantastische duo mit einer neuen cd im gepäck, erschienen auf okka disc.
dan warburton schreibt im "paristransatlantik" folgendes über diesen in österreich noch relativ unbekannten pianisten:
"i should say at the outset that pandelis karayorgis is one of my favourite pianists. -he takes the instrument one step beyond the innovations of thelonius monk and cecil taylor, while keeping the former's sense of space and the latter's dynamismen and injecting a healthy dose of chromatic lyricism reminescent of andrew hill..... the whole thing swings like a hell......"
karayorgis selbst begegnet dem begriff "Cool" eher mit misstrauen. über sich selbst und seine beziehung zu "cool musikern" wie tristano, konitz oder marsh:
"die harmonische freiheit und eleganz, mit der die tristano-musiker schlichte standard-changes umformten, war bahnbrechend", sagt er. "diese musiker werden selbst heute noch sehr missverstanden, was ihre ausdrucksbreite betrifft, wie man an dem unglücklichen begriff 'cool' erkennt. das gewollte understatement in der musik von tristano, konitz, marsh und ihren mitstreitern ist extrem expressiv. ich persönlich möchte meine musik nicht 'cool-free' oder 'cool-anything' nennen. ich möchte einfach ein größeres spektrum an dynamischen möglichkeiten und ausdrucksmitteln erforschen. man darf auch schnell, laut und frenetisch spielen, aber das ist oft nur eine leichte lösung. sie kann zu oberflächlich sein. und sie verdirbt dem publikum den appetit auf subtiles und nuanciertes."
und der deutsche journalist und kritiker hans jürgen schaal schreibt über pandelis:
"...legende. irgendwo im weiten land des jazz steht eine pyramide, die trägt, eingekratzt im stein, verschiedene namenszüge, nicht sehr viele. am deutlichsten liest man: ellington, monk, weston, hill. vor einiger zeit öffnete sich eine verborgene pforte dieses bauwerks und ein weißer lichtstrahl trat heraus und traf einen pianisten namens pandelis karayorgis. der spielt nun eckige, großintervallige single-note linien, einem sperrigen saxofonisten ähnlich, er setzt schwebende marksteine in die luft, die irgendwie in eine rhythmische ordnung kippen. das ist die weisheit der pyramide: ellington, monk, ins äußerste, reduzierteste getrieben. große avantgarde."
© 2002, 2004 Hans-Jürgen Schaal

www.kenvandermark.com
http://karayorgis.com
myspace.com/pandeliskarayorgis

eintritt 16/13/10*
* (unter 25 jahren)
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