samstag 25. 9. 2004 21 uhr 30
mattin malfatti unami filip
bilbao wien tokyo kleylehof
mattin: feedback computer
taku unami: computer
klaus filip: sinus
radu malfatti: trombone
musik für ein neues zeitalter, ein zeitalter der stille und der reduktion.
die 4 musiker mattin, radu malfatti, taku unami und klaus filip haben sich auf einer gemeinsamen
wellenlänge getroffen, und zollen ihren grossen vorbildern morton feldmann, john cage und
vieleicht noch einigen anderen gewaltigen tribut.
3 computer und eine posaune(jericho reconstructed).
ausgehend und geprägt von einer ästhetik, die von den legendären amm-musikern in den
mit 60-jahren vorexerziert wurde, hat sich mittlerweile eine spielweise durchgesetzt, welche
die reduktion und die stille in den mittelpunkt des geschehens rückt.
"anything goes" ist somit schnee von gestern. nicht mehr mit gewalt den fleischwolf
der musikgeschichte anzuwerfen, sondern all den angehäuften ballast von bord werfen heisst
die devise. unhörbares hörbar zu machen und die maximale konzentration auf die
"most beautiful sounds next to silence" zu achten, das wird auch mehr und mehr von
einem reifen publikum verlangt.
mattin aus bilbao, hat nicht nur als musiker des öfteren bewiesen welch sensibler spieler
er ist, sondern sich auch intensiv in zahlreichen essays musiktheoretisch mit den fragen
befasst, was ist neue musik, wie vermeidet man egoismen und wie verhindert man
stillstände und wiederholungen. mattin hat sich mit diesen fragen in den letzten jahren
an so verschiedenen plätzen wie london ( mit eddie prevost), tokyo ( mit sugimoto, unami u.a.)
und wien ( mit radu malfatti, hiaz von farmers manual und klaus filip) auseinandergesetzt.
ein ergebnis dieser musikalischen feldforschung können wir am samstag den 25. september
in der jazzgalerie hören.
radu malfatti hat eine lange musikalische karriere vorzuweisen. in frühen jahren hat er österreich verlassen
und in london erste internationale erfahrungen mit der südafrikanischen big band " brotherhood of
breath" unter der leitung von chris mc gregor gemacht. seinen radikalen stil der verweigerung, beschritt
erschon in den 80 -jahren mit seinen eigen grösseren ensembles (ohrkiste) und mit dem king übü
orchestra von wolfgang fuchs und in dem ensemble von maarten altena. nebenbei zahlreiche
projekte mit internationalen improvisatoren, später lebte er dann jahrelang in köln und wirkte
noch im london jazz composers orchestra mit.
ausstieg aus demselbigen und mitbegründer der radikalen bewegung "wandelweiser"-
zahlreiche tonträger mit diversen wandelweiser-projekten.
radu malfatti lebt in wien und spielt überall auf der welt.
klaus filip ist ein musiker der neuen jüngeren wiener eletronikszene. ursprünglich aus der underground (free-rock, orchester 33 1/3) -szene kommend, begeisterte er sich schnell für die neue improvisierte musik und hat einen nicht unwesentlichen anteil an der lebendigkeit der wiener elektronik beigesteuert. klaus filip ist einer der wenigen ,der sowohl menschlich als auch musikalisch "no borders" kennt und ein vorbild für die mögliche integration aller verschiedener stilrichtungen unter ein grosses dach, welches ganz einfach "gute musik" heisst, ist.