friday 28.03.2007 20:30 uhr @ porgy&bess
solikonzerte für jazzgalerie nickelsdorf
Georg Graewe: piano
Almut Kühne: vocals
Noid: cello
Cordula Bösze: flute
Wolfgang Fuchs: turntables
Georg Graewe: piano
Paul Lovens: selected and unselected drums
Phil Minton`s Feral Choir (ca. 30-40 Mitwirkende)
Ken Vandermark: reeds
Marco Eneidi: alto saxophone
Clayton Thomas: bass
Paul Lovens: drums
Meine Konfrontation mit Nickelsdorf begann 1986. Damals pilgerte eine ganze Kolonie Saalfeldner Free-Jazz-Fetischisten um
Franz Herzog dorthin, um ihrer Leidenschaft zu frönen, die sich pinzgauerisch mit "a waxe Musi losen" umschreiben lässt.
Phantastische Konzerte sind mir in Erinnerung – von Cecil Taylor (der danach zu später Stunde im Keller mit Shelley Hirsch
zu Discomusik tanzte) bis Borah Bergman, von John Carter zu Roscoe Mitchell, von Hannes Zerbe’s Blechband zu Georg Graewe’s
Grubenklangorchester (zum Verständnis dieser Musik forderte mein Freund Hannes Kirchmayr einen Taschenrechner).
Nachmittagskonzerte wie jenes von Lol Coxhill vor der Kirche bleiben ebenso im Gedächtnis wie der Vokalworkshop von
Phil Minton geleitet im Kleylehof. Ich erinnere mich auch noch an Paul Lovens, der sich mittlerweile in der burgenländischen
Grenzgemeinde häuslich niedergelassen hat und der als wir zum mittäglichen Frühstück in der falb’schen Jazzgalerie eintrafen,
am selben Platz an der Bar saß, wo er stand als wir das Lokal spätnächtens verlassen hatten. Und natürlich das Wirtshaus im
Ort, das von den "Faschenweibern" geführt wurde und jenes in Podersdorf, wo die "Blaumiesen" bedienten (Anm.:. Natürlich
noch an vieles mehr, wenn auch einiges aufgrund reichlichen Konsums verschüttet gegangen sein dürfte. Jedenfalls ging
das Wirtshaus des Jazzenthusiasten Hans Falb (auch aufgrund seines Faibles) heuer in Konkurs, was zur Folge hat, dass
damit auch die Konfrontationen, die 1980 erstmals stattfanden, zukünftig Geschichte sein könnten. Das wollen wir aber
wirklich nicht. Also: Wenn weder das Land Burgenland noch die Stadt Eisenstadt noch die Bundesrepublik Österreich noch
sonstirgendeine Gebietskörperschaft einen im Vergleich wirklich läppischen Geldbetrag zur Verfügung stellen will, dann
erklären wir uns solidarisch, stellen unsere Bühne zur Verfügung und hoffen, dass viele Menschen auch nicht wollen, dass
jahrzehntelange Kulturarbeit mir nichts dir nichts einfach für beendet erklärt wird, weil diese Form der Musik halt nur
eine Minderheit interessiert. Der Reinerlös fließt in das Projekt "Konfrontationen 2008" und geht nicht an den
Masseverwalter!
Jazz me if you can!! Christof Huber
Eintritt: 20 € erm. 15 €
riemergasse 11, 1010 vienna
www.porgy.at
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