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KONFRONTATIONEN 2011 _____ 21./22./23./24. JULY
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Die Jazzgalerie Nickelsdorf lädt zu den Konfrontationen 2011. Zum zweiten
Mal in der Geschichte des int. Festivals für improvisierte, zeitgenössische
und neue Musik wird am Donnerstag eröffnet. Damit wird auf das überragende
Feedback des letzten Jahres reagiert und auf die teilweise lange Anreise des
int. Publikums aus ganz Europa und den USA.
Mit der Gegenüberstellung von afro-amerikanischen und europäischen
Traditionen des Free Jazz beschäftigt sich das Evan Parker Transatlantic
6tet und Freenology. Dieser Teil der Programmierung verweist auf die Anfänge
der Jazzgalerie in den 1970er Jahren. Mit Melancholie hat das sehr wenig zu
tun, vielmehr zeigt es, dass die Konfrontationen auch "Langzeitstudien" sind
über MusikerInnen, die PionierInnen sind, die in der Gegenwart leben und für
die Zukunft sind. Für die Zukunft einer Musik, die im Moment entsteht.
Mit Sophie Agnel/Frankreich, Magda Mayas/Deutschland, Manon-Liu Winter/Österreich
und Marilyn Crispell/USA sind vier Pianistinnen zu Gast, die sich virtuoses Können
und höchste Kreativität am Klavier teilen, wobei Sophie Agnel mit dem Begriff
"extensive piano" spielt. Extensive Sounds, so unterschiedlich die individuellen
Entstehungsgeschichten auch sind, versprechen alle Musikerinnen: Manon-Liu Winter
in Franz Hautzinger's Poet Congress, Sophie Agnel solo, Magda Mayas im Trio Great
Waitress (piano, cl, accordion).
Marilyn Crispell hat es mit dem Reisen so gar nicht, das weiß auch Joëlle
Léandre und nützt darum diese absolut rare Chance und entführt zu einem
gemeinsamen Auftritt für zwei außergewöhnliche Instrumentalistinnen.
"Hearing Marilyn Crispell play solo piano
is like monitoring an active volcano.
She is one of a very few pianists who rise
to the challenge of free jazz."
-The New York Times
Neben vielen neuen und bekannten internationalen KünstlerInnen sind Broken
Heart Collector (Maja Osojnik, Susanna Gartmayer & Bulbul) mit MusikerInnen
aus der Wiener Improvisationsszene dabei. "Schon Meta-Musik, aber fährt auch
wie Sau: Broken.Heart.Collector, ein neues Bandprojekt an den Schnittstellen
von Hardcore, Avant-Rock und "experimentellem" Liedgut, kümmert sich im
guten Sinn wieder um die Freiräume "innermusikalischer" Reflexion."
(Thomas Edlinger/Fritz Ostermayer/Sumpf/FM4)
Mit "Scrambled Eggs" kommen die Protagonisten der experimentellen Beiruter
Musikszene nach Nickelsdorf. "Scrambled Eggs" haben sich 1998 als Teil der kreativen
Subkultur der libanesischen Nachbürgerkriegszeit formiert, beeinflusst von Post-Punk,
Grunge and No Wave haben sich die Musiker immer intensiver mit Improvisation beschäftigt,
nach Sounds geforscht und eine eigenständige Identität für ihre Musik, eine feine
Mischung aus extremen Klängen entwickelt - immer auf der Suche nach Harmonie im Chaos.
Freiräume, Avantgarde, Free Jazz, innermusikalische Reflexion und
Improvisation...
Gedanken und Lebensvorstellungen, die Ende der 1970er Jahre, im Angesicht
der verstacheldrahteten Grenze zu Ungarn mit der Gründung einer Jazzgalerie
und einem Festival "knallhart" durchgesetzt wurden und deren Spirit sich
nicht verflüchtigt hat. Keine Ahnung, ob sich damals Hans Falb und seine
MitstreiterInnen dachten, dass die "Konfrontationen" ein ganzes Jahrtausend
überdauern werden.
Betrachtungen und Veränderungen des/im öffentlichen Raum(s) spielen bei
soundart@nickelsdorf eine entscheidende Rolle. Mit der Erweiterung des
Festivals, durch spektakuläre und begehbare Klanginstallationen,
Animationsfilme, Grenzgänge zwischen Skulptur, Bild, Klang und Geräusch in
und um Nickelsdorf ist gleichzeitig eine künstlerische Aufwertung der
Konfrontationen gelungen, die aus dem Festivalgeschehen nicht mehr
wegzudenken ist.
(Text: Renate Kreil)
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